10. 03. 2018
Bis Passo Cento Croci wurde ich am Morgen von Jutta, wie am Abend zuvor abgesprochen, gefahren. Dort beginnt die Etappe des E1 (03.08) von Passo di Cento Croci nach Passo dei Due Santi. Ich starte auf einem geteerten Feldweg. Es fängt stärker an zu regnen und ich muss meine Regenhose überziehen. Ein geteerter Feldwege führt bis zu einer Kapelle. Ich folgte dem Feldweg, verglich den Weg den ich gegangen bin mit dem heruntergeladenen Streckenverlauf und Stelle fest, dass ich dem Feldweg zu lange gefolgt war. Ich war zu tief. Ich ging zurück. Der E1 verläuft an der Kapelle über eine Wiese nach oben in einen Wald in einer Höhe von bis zu 1.500 m. Der Weg ist mit viel Schnee bedeckt. Ich habe Spuren von Schneeschuhen gesehen und bin diesen gefolgt. Habe hier nicht mit so viel Schnee gerechnet, versinke oft bis zu den Oberschenkel im Schnee. Hatte mir fest vorgenommen die Etappe zu wandern. Auf einer längeren Strecke muss ich einen Fuß vor dem anderen setzen und dabei den Schnee erst festtreten um zu verhindern, dass ich einsinke. Eingesunken bis zu den Oberschenkel bin ich trotzdem. Zwei kleine Flussläufe hatte ich überschritten. Es war dunkel geworden, ich liege mit der Stirnlampe und es hörte nicht auf zu regnen. Solange ich mich bewegte war mir warm. Um 02:00 Uhr war im Schnee das Ende der Etappe erreicht. Ein Wasserlauf, mit darüber liegenden Schneeverwehungen, machte ein weiterkommen unmöglich. Die ganze Strecke bin ich dann zurück gelaufen und erreicht die Kapelle gegen 08:30 Uhr. Als erstes rief ich meine Frau an und sagte, dass alles okay ist. Dann rief ich Jutta an und bat sie mich hier abzuholen. Gegen 09:00 Uhr kam Jutta und holte mich ab. Als ich in der Unterkunft war, duschte ich als erstes um wieder auf Temperatur zu kommen, aß etwas und ging ins Bett.
Eine Höllenstrecke, wünsche keinem solch einen Weg. Bin froh es geschafft zu haben. Das war mal wieder ein Weg auf dem ich meinen Traum beenden könnte.